Mail als Antwort einer Anfrage zu meiner Aktion (vom 16. November 2010)

liebe (...),

ihre Recherche war erfolgreich, kurz zu den Fragen:

Es gab einige versuche in Kontakt zu kommen, hierbei handelte es sich um mehr oder weniger freundliche Menschen, die um Rückruf nachsuchten, insgesamt haben ca. 10 verschiedene Personen den Kontakt gesucht. Ich habe nie zurückgerufen, da es bei meiner Aktion weniger um eine Auseinandersetzung über Kunstauffassungen und/oder die Konfrontation mit realen Anfragen ging. Die Nummer gab ich aus Plausibilitätsgründen und als möglichen Rückkanal für Verärgerungen an. Ich gehe eigentlich davon aus, das keine wirkliche Anfrage darunter war, sondern meist ein Interesse, an dem was dahintersteckt, ausschlaggebend war. Ein Anruf lobte die Aktion als gelungen und bemerkte etwas verschlüsselt, das sie eine neue Qualität bekommen würde, allen Anschein nach gibt es Diskussionen o.ä. die mir verborgen blieben und als Kuriosität versuchte ein Veranstaltungsmagazin das Tattoostudio als Kunden zu gewinnen.

Alles in allem für mich durchaus gelungen, die Aktion stellte einfach die frage in den Raum, was möglich und wünschenswert ist, behandelt die sicht auf Kinder als (Status-)Symbol oder life style Accessoires - aber das haben sie schon im Kunstforum gelesen - zeigt die uferlosen (Un-) Möglichkeiten Nischen für Existenzen zu finden und den unbedingten Willen mitzuspielen, an seine Idee zu glauben, und nicht zu Letzt ist es im Sinne der temporären interventionistischen Kunst, die (neu-) Erschließung von Möglichkeiten Niederschwellige nichtgenehmigungsrelevante Kunst in der Öffentlichkeit zu betreiben, um selbstverständlicher mit dem öffentlichen Raum umzugehen und eine ähnlich emanzipierte Haltung für künstlerische Interventionen voranzutreiben, wie sie allen Formen der sogenannten Streetart eigen ist.

das meine Intentionen über irgend ein RTL Format transportiert werden könnten, glaube ich weniger, ich möchte mich aber für ihr Interesse bedanken.

mit freundlichen Grüßen
Uwe Jonas